Am 18. Mai begeht die Stadt Oldenburg zum siebten Mal den Diversity-Tag, bei dem sich Unternehmen und Organisationen dazu verpflichten, Unterschiedlichkeit und Vielfalt bei sich zu stärken. Unter Vielfalt versteht man die Sichtbarmachung und Inklusion von Menschen verschiedener Herkunft, Alter, Behinderung, Religion oder Weltanschauung, soziale Herkunft und natürlich Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung. Wir sind Teil des Diversity Netzwerkes Oldenburg und organisieren jedes Jahr zusammen mit der Stadt Oldenburg und dem Völklinger Kreis den Diversity Tag. Dazu gehört auch ein Blick in unser eigenes Team. Auch wenn wir als Organisation, die sich für die Belange von LGBTQI+ einsetzt, eigentlich schon als divers gelten und zumindest mit unserem Thema bereits für die Akzeptanz von einer sehr vielfältigen Gruppe einstehen, müssen wir uns kritisch mit unserer eigenen Diversität auseinandersetzen.

 

Wir setzen uns mit Herzblut für die Interessen und Rechte aller Menschen in der LGBTQI+ Community ein, aber wir können nur das wirklich authentisch repräsentieren, was für uns selbst gelebte Realität ist.

  • Wir sind lesbisch, schwul und bisexuell.
  • Wir sind alle cis.
  • Wir können uns alle im binären Geschlechtersystem wiederfinden.
  • Wir sind zwischen 20 und 65 Jahre alt.
  • Wir sind alle weiß.
  • Wir sind alle christlich sozialisiert, manche gläubig, manche nicht.
  • Wir sind alle in Deutschland geboren und hier sozialisiert. (?)
  • Wir sprechen alle Deutsch.
  • Wir sprechen auch Englisch, Französisch, Schwedisch, Spanisch
  • Diese Bestandsaufnahme zeigt, welche Dimensionen der Vielfalt wir als Team abbilden können, aber eben auch – und das ist vielleicht die wichtigere Erkenntnis – welche Perspektiven uns fehlen.
  • Die Perspektive von Menschen, die trans* sind.
  • Die Perspektive von Menschen, die nicht-binär sind.
  • Die Perspektive von Menschen, die inter* sind.
  • Die Perspektive von Menschen, die queer und Schwarz sind.
  • Die Perspektive von Menschen, die queer und muslimisch sind.
  • Die Perspektive von Menschen, die queer und geflüchtet sind.
  • Die Perspektive von Menschen, die queer sind und eine Behinderung haben.
  • Die Perspektive von Menschen, die sich in mehreren Vielfaltsdimensionen wiederfinden.

Diese exemplarische, aber keinesfalls allumfassende Auflistung zeigt:

 

Auch wenn wir Diskriminierungserfahrungen gemacht haben, sind wir in vielen Lebensbereichen privilegiert. Wir möchten uns für die Rechte aller einsetzen, können aber nicht für alle sprechen.

 

Deswegen sind wir auf eure Perspektive angewiesen, damit wir unsere Arbeit um eure Sicht, um eure Ideen und euer Engagement erweitern können.